Erkunden Sie den Weg und entdecken Sie, wie in zehn Stationen aus Projektionen, Licht- und Audioinstallationen die Stadt und ihre Geschichte ins Licht gesetzt wird.

Küchenpolonaise

In einer langen Polonaise tragen Bedienstete die vielfältigen Gerichte, die im barocken Hofzeremoniell serviert wurden, in Richtung Schloss. Dabei bekamen die verschiedenen Stände auch Speisen von unterschiedlicher Wertigkeit vorgesetzt. Eine bewegte Projektion mischt Zeichentrick- und Realfilm und kommentiert dieses Hofzeremoniell auf humorvolle Art.

Berühmte Bischöfe

Die vier Bischöfe, die Besucherinnen und Besuchern hier begegnen, haben alle zur Entwicklung der Stadt Iburg beigetragen: Benno II ist auf der linken Seite vorne zu sehen, wenn man von der Schloßstraße aus kommt. Er war der Gründer des Klosters Iburg. Johann II Hoet, vorne rechts von der Schloßstraße aus gesehen, sorgte für die lokale Verwaltung. Konrad III befestigte den Ort. Sein Porträt ist direkt neben dem von Benno II. Und Philipp Sigismund, der zweite auf der rechten Seite - ohne Bischofsmütze -, verlegte die Residenz der Fürstbischöfe endgültig nach Iburg. Der Text auf der Mauer zum Hagenpatt ist ein Auszug aus dem Wigbolds-Privileg, der Verwaltung, die Johann II Hoet Iburg gab.

Ein Gespräch

Aus Außenlautsprechern unter abwechselnd aufleuchtenden Bänken erklingen zwei Stimmen, die Kurfürstin Sophie von der Pfalz (auch Sophie von Hannover genannt) und den Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz repräsentieren. Zwischen beiden entspinnt sich ein 10minütiges Gespräch, das aus ihrer langjährigen intensiven Korrespondenz zitiert. Es lesen die Schauspielerin Gesche Tebbenhoff und der Schauspieler Matthias Caspari.

Sophie Charlotte

Sophie Charlotte - sie gilt als erste Königin von Preussen - wurde 1668 auf der Iburg geboren. Diese beeindruckende Frau tritt dem Betrachter in der Trickfilmprojektion entgegen, die einen Einblick in verschiedene Szenen ihrer interessanten Lebensgeschichte gibt.

Wasseranwendungen

Das Wasser hat Bad Iburg zum Kneipp-Kurort gemacht und es hat die Stadt ganz wesentlich geprägt. Schon im Mittelalter wurde das Wasser der vielen Bäche für die vielen Mühlen Iburgs und Glanes genutzt. Wasser wird in unserem Leben immer wichtiger und diese Installation aus Plastikabfällen(!) mahnt den nachhaltigen Umgang mit Wasser an. Ein herzliches Dankeschön an die Iburger Grundschülerinnen und -schüler, die die Plastikabfälle für diese Station gesammelt haben.

Wasserleitungen

Iburg besaß im Mittelalter eine der ersten Trinkwasserleitungen Norddeutschlands, eine technische Meisterleistung vom Ingenieur und Prior Johann Frerking mit seinen Mitbrüdern im Kloster auf dem Burgberg. Am 30. September 1518, einem Sonntag, wurde die Leitung eröffnet und tatsächlich: es floss Wasser durch eine unterirdische, 2000 (!) Meter lange Holzleitung, den ganzen Weg vom Dörenberg hinunter hoch zum Kloster auf dem Burgberg. Das „Piepken“ und eine Tafel an der Schlossfassade erinnern bis heute daran. Die projizierte Zeichnung zitiert eine Schemazeichnung aus den Klosterannalen von Abt Maurus Rost aus dem Jahre 1687.

Kneipp Kur

Bad Iburg ist anerkannter Kneipp-Kurort mit einem breiten Angebot an Anwendungen, die den Erkenntnissen des Pfarrers Sebastian Kneipp folgen. Kneipps Hydrotherapie ist eine thermische Übungstherapie, die Krankheiten mit Heiß- und Kaltreizen vorbeugt und behandelt. Sie umfasst Waschungen, Güsse, Wasserbäder, Wickeln, Packungen, Dampf- und Saunabäder und Wassertreten.

Roter König der Lüfte

Der König der Lüfte ist auch im Wappen der Stadt Bad Iburg zu finden, dort thront er über einem fünfspeichigen Rad. In der kleinen Nische (altes Entwässerungsloch) der alten Stützmauer des Kirchengeländes versteckt sich der Vogel und leuchtet nur bei Dunkelheit in seiner traditionellen Farbe. Heute könnte man die Farbe auch als Hinweis verstehen, dass der Adler auf der „Roten Liste“ der bedrohten Tierarten in Deutschland steht.

Gartenblumen

„Tauch ein“ – das ist das Motto, mit dem Bad Iburg 2018 zur sechsten Niedersächsischen Landesgartenschau eingeladen hat. Bis heute gibt es im Waldkurpark Spannendes zu entdecken, nicht zuletzt den Baumwipfelpfad.

Gerechtigkeit

Das Gerichtsbuch aus Beton unterhalb der sieben Gerichtslinden symbolisiert die unverrückbare Verpflichtung, immer wieder Freiheit und Gerechtigkeit gegeneinander abzuwägen. So geschieht es derzeit z.B. in den Diskussionen um Klimagerechtigkeit und Wachstum. Die bei Dunkelheit sichtbare Projektion regt zum gründlichen Nachdenken an.